act_ with respect

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Streetwork ist aufsuchende soziale Arbeit im niederschwelligen Bereich. Das bedeutet, dass das Angebot an möglichst wenig Vorleistungen (Problembewusstsein, Einhalten von Verbindlichkeiten, Abstinenz ...) der KlientInnen gebunden ist. „Die Straße“ ist das Synonym für die Lebenswelten unserer Zielgruppen.

Streetworkeinrichtungen sind kunden- und wirkungsorientierte Dienstleisungsunternehmungen. Wir handeln im öffentlichen Auftrag und stehen im Spannungsfeld zwischen Bedürfnissen unserer KlientInnen und gesellschaftlichen Ansprüchen.

Unsere Arbeit richtet sich an Einzelpersonen und Gruppen, die das bestehende Hilfesystem nicht in Anspruch nehmen oder nehmen können bzw. durch bestehende einrichtungsgebundene Angebote nicht oder nicht ausreichend erreicht werden. Bei aller Verschiedenheit haben die Zielgruppen den Aspekt der sozialen Benachteiligung gemeinsam.

Wir bekennen uns zu einem demokratischen Grundverständnis. Das bedeutet für uns ein konstruktives Zusammenleben von unterschiedlichen Kulturen und Lebensweisen und eine soziale, kulturelle und materielle Grundversorgung jedes Menschen. Wir gehen davon aus, daß jeder Mensch das selbe Recht auf Achtung und Wertschätzung seiner Person hat.

Folgende Prinzipien sind Basis unserer Arbeit:

  • Vertraulichkeit/Anonymität:
    Ohne ausdrückliches Einverständnis der KlientInnen werden keine sie betreffenden Informationen außerhalb des Streetworkteams weitergegeben. Die Kenntnis der Identität der KlientInnen ist keine Voraussetzung für Inanspruchnahme des Angebotes
  • Parteilichkeit:
    Wir vertreten die Interessen der KlientInnen ohne deshalb ihre Ansichten und Überzeugungen teilen zu müssen.
  • Lebensweltorientierung/Ganzheitlichkeit:
    Wir nehmen die KlientInnen mit all ihren Stärken und Problemen im Kontext ihrer Lebenswelten und sozialen Bezüge wahr und sind Ansprechpersonen für die gesamte Breite auftretender Fragen.
  • Freiwilligkeit:
    Die Kontaktaufnahme, die Dauer und die Intensität des Kontakts werden von den KlientInnen (ohne Sanktionen) entschieden. In begründeten Einzelfällen kann auch von Streetworkseite der Kontakt beendet werden.
  • Akzeptierende Haltung:
    Streetwork läßt sich nur mit Einfühlungsvermögen zur jeweiligen Zielgruppe betreiben. Die KlientInnen werden als Personen in ihrer Gesamtheit ohne Wertungen, möglichst vorurteilsfrei angenommen.

Streetworkeinrichtungen zeichnen sich durch Entwicklungsbereitschaft von MitarbeiterInnen, Leitung und Organisation aus. Sie sind flach hierarchisch organisiert und verfügen über klare Entscheidungskompetenzen. Kooperation und Konfliktbereitschaft sind unter Berücksichtigung der gegenseitigen Wertschätzung Grundsätze der Unternehmenskultur und werden sowohl von StreetworkerInnen als auch von Vorgesetzten (Leitung) praktiziert. StreetworkerInnen sind Experten in der Beziehungsarbeit und achten auf die Wirkungsorientierung ihrer Arbeit.

Wir setzen dabei auf einen ressourcenorientierten Blickwinkel und unterstützen unsere KlientInnen dabei, ihre eigenen Fähigkeiten und Stärken zu erkennen und zu entwickeln, die Handlungsfähigkeiten und Verhaltensmuster in bestimmten Situationen zu erweitern, ihren Selbstwert zu stärken, ihre Grenzen zu erkennen und einzuhalten und nach dem Grundsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“ Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen. Zusätzlich führen wir die KlientInnen an das bestehende Hilfesystem heran.

Wir sehen es als unsere Aufgabe, die realen Lebenssituationen von Menschen und die Auswirkungen und Ursachen von Benachteiligungen und gesellschaftliche Entwicklungen wahrzunehmen und zu dokumentieren. Wir tragen die Anliegen der KlientInnen, der Situation entsprechend an Öffentlichkeit, Politik und andere Beteiligte weiter, um eine Grundlage für mögliche Veränderungen zu schaffen und diese auch immer wieder einzufordern.

Basis des fachlichen Handelns sind der Aufbau und die Vertiefung von langfristigen Beziehungen. Kontinuierliche Milieunähe gewährleistet eine kompetente Lobbyarbeit für die KlientInnen und erfordert eine Vernetzung mit anderen Sozialeinrichtungen. Die Träger stellen dafür ausreichende Rahmenbedingungen zur Verfügung und sorgen so für den Aufbau eines Helfersystems, das effiziente Betreuungsverläufe gewährleistet. Gleichzeitig kann sich aus der Milieunähe die Notwendigkeit von präventivem Handeln ergeben.

StreetworkerInnen arbeiten selbstorganisiert und entscheiden in ihrem Aufgabenbereich eigenverantwortlich auf der Grundlage zielorientierten Vorgehens. Die Gewichtung der Arbeitsschwerpunkte erfolgt klientInnen- bzw. zielgruppen-, team-, und ressourcenorientiert.

TQM Handbuch für Streetwork
Verein I.S.I. – Initiativen für soziale Integration Weingartshofstraße 20 4020 Linz
 
T 0732 78 59 79, 0699 178 597 99